Anna Calvi

Für Anna Calvi müssten die Grammatiken neu geschrieben werden und zwar nicht nur, weil ihr Werk wie zuletzt auf der Cover-EP »Strange Weather« und dem aktuellen Album »Hunter« die Geschlechterverhältnisse auch sprachlich auf den Kopf gestellt hat. Sondern weil die Beschreibung von Calvis Schaffen Komparative von Adjektiven erfordert, die sonst nur im Positiv existieren. Für Nicht-Grammatik-Nerds ein Beispiel: »Besonders« ist so ein Wort, das der virtuosen Gitarristin wegen eigentlich eine Steigerungsform verdient. Denn wer könnte Rockmusik schon vor sich selbst retten, wenn nicht eine mehr als besondere Songwriterin? Wobei das natürlich nicht heißen soll, dass mehr immer gleich besser ist. Denn Calvis einmaliger Auftritt bei Pop-Kultur wird auf wenig setzen. So viel steht jetzt schon fest: Es wird gerade deswegen besonderer, pardon, Calvi als sonst.