Als Acid House in Großbritannien ankam, brach eine neue Ära an. Als »Second Summer of Love« geht sie in die Geschichte ein. Das UK wird just in dem Moment zur ravenden Gesellschaft, als Margaret Thatchers Losung »there is no such thing as society« sich zu bewahrheiten droht. Der strengen Austeritätspolitik wurde ein entgrenzter Hedonismus entgegengesetzt, neoliberale Ideologie traf auf unbändigen Freiheitsdrang. Die von Gucci in Auftrag gegebene und dem Kunstmagazin Frieze mit dem Künstler Jeremy Deller umgesetzte Dokumentation »Everybody in The Place: An Incomplete History of Britain 1984-1992« wirft eine ungewöhnliche Perspektive auf diese Zeit: Deller hat sich mit einer Reihe von Oberstufler*innen zusammengesetzt, für die der zweite Sommer der Liebe bereits verblichene Vergangenheit ist. Das Resultat ist so erfrischend wie kaltes, klares Wasser nach zwanzig Stunden Rave – eine mit viel Archivmaterial aufbereitete Dokumentation, die Politik, Party und Geschichtsunterricht zusammen denkt.
»Everybody in the Place: An Incomplete History of Britain 1984-1992« von Jeremy Deller (Eng)
21.08.2019 / 19.00 – 20.01 und 21.20–22.21 / Kino in der Kulturbrauerei (Saal 8) / FilmBuy Tickets / Attend on Facebook