Wir müssen reden: Pop-Kultur 2017 präsentiert Talks, Filme und Ausstellungen

Liebes Pop-Kultur Publikum,

einmal mehr freut sich Pop-Kultur auf ein umfangreiches Programm abseits der Live Konzerte und unserer neuen Commissioned Works. Höchste Zeit, unser Talk-Programm und alles darüber hinaus etwas genauer vorzustellen. Es geht um Pop, Kultur, Kunst, Kreativräume, Rollenbilder, Zukunft und Vergangenheit.

Den Eröffnungstalk am 23. August bestreiten Berlins Kultursenator Dr. Klaus Lederer, Anke Fesel und Christian Reckmann vom »Zurück zu den Wurzeln«-Festival. Es geht natürlich um die Wichtigkeit kreativer Freiräume in der Stadt. Außerdem sprechen wir mit Yeşim Duman, Hengameh Yaghobifarah (Missy Magazin) und Shootingstar Ilgen-Nur über das immer aktuelle Thema Gender, aber mit einem inhaltlichen Twist. Dass die »Gender Gap« leider immer noch eine Rolle spielt wissen auch Diana McCarty, Co-Gründerin des International-Art-Radios reboot.fm, Mo Loschelder und Bettina Wackernagel vom Festival »Heroines of Sound«, die dazu aufrufen, das Hinterfragen mittelfristig nicht einzustellen. Weitere Talk-Themen im Programm beinhalten das Verhältnis von Glaube und Popmusik, die popkulturelle Wichtigkeit des Vocoders und im Austausch mit Off-Kultur die essenzielle Frage » Pop-Kultur – Brauchen wir das überhaupt? «

Dr. Klaus Lederer, Ilgen-Nur, Sky Deep, Max Dax


Mehr denn je ziehen sich inhaltliche Fäden durch Pop-Kultur 2017 und ermöglichen interdisziplinären Austausch und neue Perspektiven. So lassen wir im Rahmen einer Installation das 2016 leider abgerissene
Antje Øklesund wieder neu auferstehen. Wir verschwestern uns außerdem mit female:pressure und stellen bei Pop-Kultur 2017 erstmals die Ergebnisse der nunmehr dritten FACTS Studie vor und diskutieren anschließend die nächsten Schritte mit Journalistin Christine Kakaire, Forscherin Annie Goh, Produzentin & Labelbetreiberin Sky Deep sowie der Kuratorin Marlene Engel.

Freunde der qualitativen Pop-Dokumentation bekommen einen Einblick in die Welt der Sleaford Mods (»Bunch Of Kunst«), des Comebacks von THE THE (»The Inertia Variatons«), sowie der vielfältigen Welt der weiblichen Elektronik-Szene in Berlin (»Raw Chicks.Berlin«). Zusätzlich wird es auch Gesprächsrunden zu allen Filmen geben.

Sonic Youth (Kim Gordon) im Kino Sputnik, Wedding, 17.04.85 als Teil der Ausstellung »Keller – 80 Fotos aus den 80er Jahren« von Roland Owsnitzki

Neben dem Blick auf die Leinwand empfehlen wir auch einen genaueren Blick auf unser Ausstellungsangebot auf dem Gelände der Kulturbrauerei. Fotograf Roland Owsnitzki präsentiert seine Ausstellung »Keller, 80 Fotos aus den 80er Jahren« und gibt so einen umfassenden Einblick in das Konzertleben West-Berlins vor dem Mauerfall. Schräge Frisuren und Outfits inklusive. Außerdem erwartet euch die von Tim Tetzner kuratierte Ausstellung über den Hype Sticker in der Galerie des Kinos. Ja, genau: Das ist der Aufkleber eurer Platten- und CD-Hülle, den bei dem ihr euch damals nie sicher wart, ob ihr ihn entfernen solltet oder nicht.  

Ihr seht also: Für allerhand Abwechslung ist gesorgt. Das komplette Programm von Pop-Kultur 2017 gibt es hier zum Nachlesen, den Festivalpass, sowie Tagestickets für Mittwoch, Donnerstag und Freitag könnt ihr an dieser Stelle erwerben.

Foto-Credits /// Klaus Lederer (SenKultEuropa), Ilgen-Nur (Pressefoto), Sky Deep (Alexa Vachon), Max Dax (Luci Lux)


Darf’s etwas mehr sein? Pop-Kultur 2017 verkündet neue Programmpunkte

Liebe Freundinnen und Freunde von Pop-Kultur,

höchste Zeit, die Taktfrequenz zu erhöhen. Daher liefern wir euch heute noch mehr Gründe, Gefällt mir zu Pop-Kultur 2017 zu sagen.

1. Mehr Programm

Wir begrüßen neu im Pop-Kultur Aufgebot:

Alex Cameron / ANDRRA / ANNA VR / AUF / David Laurie & Simon Price / Decadent Fun Club / Gaika / Happy Meals / Hello Psychaleppo / How To Dress Well / IDLES / JACASZEK / Jakuzi / Jens Balzer / Jessica Pratt / Ilkan featuring Law Holt / Lenki Balboa / LeVent / Liars / Little Simz / Lucidvox / Manuela / Michelle Blades / Miss Natasha Enquist / Oligarkh / Oranssi Pazuzu / Piano Wire / Rouge Gorge / Shirley Collins & Ian Keary / SKM 60 (inkl Barabara Morgenstern, Gudrun Gut, T.Raumschmiere und anderen) /Smerz / Soft Grid / Throwing Shade / Tobias Bamborschke

Die gesellen sich zu über einem Dutzend bereits bestätigter Konzerte, DJ-Sets, Talks und anderem. Die komplette Übersicht gibt es hier.

Neu dabei: T.Raumschmiere, Smerz, Little Simz, Liars

2. Mehr Tickets

Kein weiteres Rätselraten mehr à la “Wann genau spielen eigentlich Arab Strap?”, denn ab jetzt gibt es die praktischen Tagestickets für Mittwoch, Donnerstag und Freitag und unser Line-Up sortiert nach Tagen. Für alle die hingegen mehr vom großen Ganzen erleben wollen, empfehlen wir weiterhin den Festivalpass. Käuflich zu erwerben gibt es das alles an dieser Stelle.

3. Mehr »Commissioned Works«

Über unsere Commissioned Works haben wir euch bereits berichtet, jetzt gibt es noch mehr Details zu unseren Auftragsarbeiten. Balbina hält die Dinge in weiß, Rapper Abu Hajar und Jemek Jemowit alias Ausländerbehörde verbinden arabischen Rap mit europäischem Techno, Jens Balzer und Tom Krell von How To Dress Well laden zur Lecture Performance und Circuit des Yeux stellt die ‘Big Black Box’ in den Hof der Kulturbrauerei. Wir garantieren euch ein außergewöhnliches Programm. Mehr zu den »Pop-Kultur Commissioned Works« findet ihr hier.

4. Mehr Linien

Wie gewohnt geht es bei uns ja nicht nur um die Performance an sich, sondern auch alles, was darüber hinaus geschehen kann. Mehr denn je stehen programmübergreifende Linien dieses Jahr bei Pop-Kultur im Vordergrund. Henryk Gericke wird sich in mehreren Programmpunkten unter der Überschrift “Too Much Future” mit dem Thema des Ost-Punks auseinandersetzen. Messer-Frontmann und Autor Hendrik Otremba entführt den Zuschauer in die “Typewriter-Klangwelten” und kombiniert dabei Text, Musik und Talk zusammen mit prominenten Mitstreitern wie Andreas Spechtl von Ja, Panik! oder Annika Henderson. Außerdem widmen wir uns einen Abend der “Secret Queen of England”, wie Shirley Collins gern auch oft genannt wird. Sie wird für einen Talk, sowie eine exklusive Akustik-Performance vorbeischauen. Und wir feiern gemeinsam. Mit dem Projekt SKM 60 feiert Pop-Kultur an drei Abenden den Geburtstag der Berliner Labels Shitkatapult, Karaoke Kalk und Monika Enterprise, die jeweils 20 und gemeinsam 60 Jahre alt werden. Und das ist wirklich erst ein Teil unseres Programmes abseits der Konzerte. Hier gibt es die komplette Übersicht.

Die legendäre Shirley Collins ist nur eine von vielen Highlights

5. Mehr für die Talente

Liebe junge Menschen, die richtig Bock auf Kreativität haben: Auch ihr seid Teil von Pop-Kultur 2017. Die Bewerbungsphase für unser Nachwuchs-Programm ist angelaufen und wir freuen uns bereits jetzt auf rund 250 Talente aus der ganzen Welt. Richtig! Das hier geht an alle Songschreiber*innen, Produzent*innen, Booking Agent*innen, Veranstalter*innen oder Journalist*innen – Alle mit Liebe zur Kunst sind willkommen und können sich genau hier noch bis zum 14. Juni bewerben.

Und? Lust bekommen? Dann schnell ein Ticket eurer Wahl hier beschaffen und auch direkt Familie und Freunden Bescheid sagen. Je mehr, desto besser, denn: Pop-Kultur ist für alle da!

Wir sehen uns! Ja? Jaaaa!

 


Happening in Berlin: Pop-Kultur ist zurück!

Liebe Freundinnen und Freunde von Pop-Kultur,

wir sehen uns vom 23. bis 25. August in der Kulturbrauerei! Heute präsentieren wir erste Programmpunkte, ein neues Ticketsystem und weitere unwiderstehliche Gründe, Pop-Kultur 2017 in eure Herzen zu schließen:

10+ Commissioned Works by

ABRA / Abu Hajar & Jemek Jemowit / Andreas Dorau / Balbina / Circuit des Yeux / Darkstar & Cieron Magat / Evvol  / Fishbach & Lou de Bètoly / Grandbrothers / Hendrik Otremba / Romano / Steven Warwick

70+ Concerts, DJ-Sets, Talks and Movies by

Alexis Taylor / All diese Gewalt / Anna Meredith / Arab Strap / Boiband / Emel Mathlouthi / Erobique / Friends of Gas / Islam Chipsy & EEK / Lady Leshurr / La Femme  / Let’s Eat Grandma / Noveller / Riff Cohen / Sophia Kennedy / Tasseomancy / Young Fathers

Grund 1. Es gibt jetzt ein Ticket für Alles. Und das noch günstiger!

Nichts gegen unser gutes altes Modulsystem, aber ist es nicht auch schön, sich einfach mal von der Kunst treiben zu lassen? Daher gibt es dieses Jahr ein Ticket für das große Ganze zum maximalen Entdecken auf dem Gelände. Und das schon ab 60 Euro zzgl. Gebühren. Und keine Sorge, im Mai präsentieren wir auch Tagestickets. Bis dahin möge der Rest bitte hier zuschlagen.

Grund 2. Die »Pop-Kultur Commissioned Works«

Was heißt das eigentlich? Streng genommen natürlich »Auftragswerke« und genau das sind sie auch. Über zehn Eigenproduktionen, die Pop-Kultur bereichern und 2017 als Heart und Soul des Festivals agieren. Aktuell stecken wir schon fleißig die Köpfe mit Balbina, Darkstar, Romano, Fishbach und allen anderen Künstler*innen zusammen, so dass wir euch schon bald viel mehr zu den »Pop-Kultur Commissioned Works« sagen werden …

Von links nach rechts: ABRA / Steven Warwick / Balbina / Romano und andere präsentieren „Pop-Kultur Commissioned Works“

Grund 3. Ein Line-Up, das es nur bei uns gibt

Von laut bis leise, von Ägypten bis nach Schottland – das Programm von Pop-Kultur bleibt unverwechselbar. Konkret heißt das: All diese Gewalt neben Hot Chip Mastermind Alexis Taylor, Entertainment-Allzweckwaffe Erobique, UK Grime Shootingstar Lady Leshurr, die einzig wahren Arab Strap, Let’s Eat Grandma, La Femme und die mächtigen Young Fathers.

Grund 4. Über 70 Programmpunkte

Dies wird euch gefallen: Talks, Workshops, Konzerte, DJ-Sets und Dinge, die so interdisziplinär sind, dass wir noch einen Moment brauchen, um uns auf eventuelle Kategorisierungen festzulegen. So wird sich Pop-Kultur unter anderem mit Kollektiven wie female:pressure zusammenschließen um sich gemeinsam für Empowerment und Selbstbestimmtheit im Musikbusiness einzusetzen. Wir beschäftigen uns mit der Verknüpfung von Literatur und Pop, thematisieren die Geschichte des Ost Undergrounds und feiern im Rahmen des Projektes SKM 60 an drei Abenden den Geburtstag der Berliner Labels Shitkatapult, Karaoke Kalk und Monika Enterprise. Ihr seht, wir nehmen uns gern etwas mehr Zeit für den Zeitgeist.

Grund 5. Kurze Wege und neue Multifunktionalität – Hallo, Kulturbrauerei

Wir können uns in der Tat kaum einen besseren Ort vorstellen, um Kunst und Kreativität zu zelebrieren. Euch erwarten drei laue Sommernächte auf einem Gelände, das wir mit allerhand Ideen bestücken werden, von denen ihr euch alle mitreißen lassen werdet.

Grund 6. Wir haben weiterhin ein großes ❤ für den Nachwuchs

Das »Pop-Kultur Nachwuchs«-Programm wird erneut eine wichtige Säule des Festivals sein. 250 Talente aus der ganzen Welt werden in rund 40 Workshops fit für die popkulturellen Herausforderungen der Zukunft gemacht. Die Bewerbungsphase startet am 10. Mai. Wir geben euch da noch einmal Bescheid!

Na, haben wir eure virtuelle Liebe sicher? Wir halten euch gern auf dem Laufenden, denn aktuell passiert einfach eine ganze Menge. Schaut uns doch gern via Social Media Kanäle hier, hier und hier über die Schulter. Oder ihr hört euch schon mal durch unsere Spotify-Playlist mit allen bisher bestätigten Künstler*innen. Ach, und Tickets kaufen nicht vergessen. Keine Ahnung, wie es euch jetzt geht, aber wir haben nun richtig Lust auf Frühling, Sommer und den ganzen Rest.

Gefällt euch? Gefällt uns!

Tickets für Pop-Kultur 2017 gibt es genau hier

Foto-Credits:

ABRA (Pressefoto)
Steven Warkwick (Pressefoto)
Balbina (Foto: Jacob & Hannah)
Romano (Pressefoto)
All Diese Gewalt (Foto: Max Zerrahn)
Lady Leshurrr (Pressefoto)
Let’s Eat Grandma (Pressefoto)
Young Fathers (Pressefoto)


Pop-Kultur ist zu Ende! Bis 2017!

Der Norden Berlin-Neuköllns war in der Pop-Kultur Festivalzeit vom 31. August bis 2. September noch wuseliger als sonst, ständig rannte man in alte und neue Freund_Innen: »Du gehst zu Thurston Moore? Ich bin erstmal bei Levin Goes Lightly. Lass uns doch später bei Abra treffen!« Eben noch wogend bei A-WA getanzt (oder Halay bei Selda Bağcan), jetzt schon wieder mittendrin im »Body War« Moshpit von Show Me The Body im tropfend heißen KELLER. Oder doch erstmal zum Imbiss?

Sie und 9500 andere Gäste kamen zum zweiten Pop-Kultur Festival, um sich an sechs Orten und auf acht Bühnen über 80 internationale Künstler_Innen anzusehen. Aber was bleibt? 

Kurt Cobains Feuerzeug jedenfalls nicht. Das zentrale Exponat von Scott Kings in Auszügen ausgestellter Sammlung an Pop-Devotionalien wurde ärgerlicherweise am letzten Festivaltag entwendet. Wir nehmen jederzeit online Hinweise zum Verbleib entgegen! 

Zebra Katz (Portraitiert von Janto Djassi)
Zebra Katz (Porträtiert von Janto Djassi)

Da unser Art Director King seine Kollektion allerdings erweitern möchte, legen wir ihm folgende Dinge als Erinnerungen an Pop-Kultur 2016 ans Herz: den goldenen schimmernden Anzug des Joel Gibb, in dem er solo neues fantastisches The Hidden Cameras-Material zum Besten gab; die labbrige Serviette, auf die Zebra Katz trotz aller Widerstände des Materials fein manierlich seine prominent besetzte Gästeliste notiert hatte; die Warnjacke, mit der Frankie Cosmos erst auf der Autobahn eine Reifenpanne behob, bevor sie in dieser auf die Bühne des schwül überschwappenden Clubs KELLER stieg. Und natürlich die Armschiene, die Selda Bağcan unerfreulicherweise tragen musste, weil sie beim Füttern ihrer über 20 Katzen, so erzählte sie es, einem der Tiere ausweichen musste und dabei stürzte.

»Yaz gazeteci yaz!« Schreibt, ihr Journalistinnen und Journalisten, schreibt! Gleich zweimal stimmte Bağcan ihren legendären Titel am Donnerstagabend an – zunächst zu Beginn, dann als zweite und umjubelte Zugabe ihres Auftritts im Huxleys Neue Welt. Mit diesem Lied, dessen Text die türkische Presse einst dazu aufrütteln sollte, auch über die vernachlässigten Missstände im Osten des Landes zu berichten, stand die große Sängerin mit der unvergleichbaren Stimme stellvertretend für ein Programm meinungsstarker Künstlerinnen und Künstler mit Haltung, für die Pop stets auch gesellschaftliche Bezüge hat.
Selda Bagcan (Foto: Roland Owsnitzki)
Selda Bagcan (Foto: Roland Owsnitzki)

Wir erinnern uns daran, dass bei Pop-Kultur 2016 über Arbeit in all ihren Formen nicht nur gesungen wurde: Man konnte auch die unterschiedlichsten Arbeitsbegriffe von Musik erleben. Hier die leidenschaftlichen Live-Instrumentalisten wie Algiers, wie Skinny Girl Diet und Trümmer, die sich in entfesselter Bandenergie auf Saiten und Felle warfen, Lärmhöhlen mit schönsten Melodiebögen in die Luft gruben. Oder wie Liars überaus konzentriert die Knöpfe und Tasten drückten. Dort die gleichermaßen packenden Auftritte von Fishbach, von U.S. Girls und Abra, die die von ihnen produzierte Musik in Loops oder vom Computer abgespielt darbrachten, um das Publikum im SchwuZ Salon mit ihrer performativen persönlichen Energie in Ekstase zu versetzen. Es waren Auftritte, an die sich viele wohl noch lange erinnern werden. Und dann Matthew Herbert, der sich gleich ganz der Aufführung von Musik verweigerte und sein neuestes Werk stattdessen vorlas. Boing bum tschak.

Stichwort außergewöhnliche Talks und Lesungen: Dort, wo u.a. Graf Fidi und Enno Park über Cyborgs und Behinderungen diskutierten und Juliana Huxtable und Fatima Al Qadiri in einem ebenfalls hochgradig interessanten Talk die lyrische Ex- und Inklusion von Nationalhymnen auseinandernahmen, nämlich auf der Bühne des Passage Kinos, las Hendrik Otremba, bekannt von der Gruppe Messer, weltexklusiv erste Auszüge aus seinem kommenden Debütroman vor. Der packende Detektivthriller wurde dabei live mit Effekten vom Musikerkollege Raune untermalt. Rat-ta-ta-tat macht das Motorrad.

Skinny Girl Diet (Foto: Janto Djassi)
Skinny Girl Diet (Foto: Janto Djassi)

Neben anderen Pop-Kultur Acts – u.a. SassyBlack und Colin Newman – sowie weiteren Expert_Innen wie Stephanie von Beauvais, Tina Adams und Björn Beneditz gaben Otremba und Herbert auch einen der 42 Workshops für die 250 Teilnehmer_Innen des Pop-Kultur Nachwuchs. Tatkräftig vom Goethe-Institut unterstützt, hatten sich nahezu 500 junge Menschen aus 24 Ländern beworben: Uruguay, Kolumbien, Indien, Kongo, Südafrika, Argentinien, Malaysia, Philippinen, Tansania, Venezuela, Hong Kong, USA, Großbritannien, Niederlande, Kanada, Dänemark, Schweiz, Australien, Italien, Frankreich, Russland, Polen, Ägypten und Deutschland. 250 ausgewählte Talente konnten sich nun an zwei Tagen weiterbilden, neue Inspirationen sammeln und Kontakte knüpfen.

Pop-Kultur Nachwuchs (Foto: Janto Djassi)
Pop-Kultur Nachwuchs (Foto: Janto Djassi)

Letzteres machten auch die zahlreichen Vertreter_Innen der Szene, Musikwirtschaft und Kulturpolitik, die sich während Pop-Kultur 2016 beispielsweise mit James Minor, General Manager des vielleicht weltweit wichtigsten Festivals, des SXSW in Austin, Texas trafen. Und nicht wenige Agent_Innen suchten den Kontakt zum Team des KELLER, in dem man sich demnächst wohl öfters sehen wird.

»Kein anderes Festival in Berlin bietet eine vergleichbare stilistische Bandbreite. Die programmatische Diversität ist einmalig und nicht zuletzt bin ich auch sehr stolz auf den hohen Anteil an tollen Künstlerinnen, die mit ihren Auftritten viele Highlights von Pop-Kultur ausmachten. Auf welchem anderen Festival gibt es solch eine Balance im Booking und werden Fragen wie die des Pop-Kultur Talk Programms aufgeworfen?«

(Katja Lucker, Festival-Leiterin von Pop-Kultur und Chefin vom Musicboard Berlin)

Vieles war also in diesen drei Tagen und Nächten geschehen. Das Schlusswort haben wir uns Otrembas kommenden Debütroman entliehen, gehört in oben erwähnter Lesung: »Was war nur los mit dieser Welt? Sie drehte sich um die Sonne.« In diesem Sinne: Danke, dass Sie dabei waren! Danke, an alle Künstler_Innen und Dozent_Innen, alle Mitwirkenden, die Teams des SchwuZ und Vollgutlagers, Huxleys, Heimathafen, Passage Kino, KELLER, Prachtwerk, von Young Arts Neukölln, dem KinderKünsteZentrum und der Hofperle!

Haben Sie noch viele helle Tage bis zum nächsten Pop-Kultur Festival!
Denn 2017 geht es weiter. Wir freuen uns schon jetzt drauf!

Pop-Kultur

 


Macht Pop-Kultur bunter!

Wir bei Pop-Kultur fördern ja bekanntermaßen Kreativität und junge Talente. Und damit meinen wir Talente in allen Bereichen. Ja, dazu zählt auch Ausmalen! Unser kommendes Pop-Kultur Programmheft (HIER bitte runterladen) wird nämlich neben tollen Texten und Informationen auch ein paar Illustrationen von Cajsa Holgersson zum Gestalten beinhalten. Warum? Weil’s toll ist und wir kindlichen Kreativtrieb fördern wollen. Und etwas Farbe kann der Welt gerade nicht schaden, oder?

Ihr könnt euch die Illustrationen direkt hier runterladen, ausdrucken, photoshoppen und was ihr noch alles wollt daraus machen. Überrascht uns. Überrascht euch. Und die Künstler, denn denen werden wir das definitiv weiterreichen.

Und im Anschluss?

Postet sie auf unsere Facebook-Wall, tweetet uns an, schreibt uns eine E-Mail oder postet das ganze über Instagram mit dem hashtag #popkulturberlin. Belohnt werdet ihr mit Freikarten fürs Pop-Kultur Festival 2016. Und nicht irgendwelche, sondern streng limitierte Wristbands, die euch Zugang zu allen Events ermögliche.

Vielleicht einfach mal A-Wa farbtauglich gestalten?

PK_Illus1-AWa

Algiers Drummer Matt Tong fehlt noch. Vielleicht wollt ihr ihn ergänzen?PK_Illus2-AlgiersFatima braucht Farbe! PK_Illus3-FatimaALQadiri

Neonlicht? Könnt ihr auch für den Messer Sänger benutzen, wenn ihr wollt.

PK_Illus4-Hendrik

Make SassyBlack fabulous again!PK_Illus5-SassyblackLasst Selda in der Farbgewalt erstrahlen, die ihr gebührt!PK_Illus6-SeldaBagcan

More colour for Mr. Moore, bitte!PK_Illus7-ThursonMoore

Den Download aller Illustrationen gibt es genau hier. Pop-Kultur freut sich!


Algiers präsentieren exklusive Pop-Kultur Playlist

Algiers

Eigentlich haben wir bei Pop-Kultur kein offizielles Maskottchen, aber eine Band wie Algiers kommt der Grundidee unseres Festivals so nahe, wie sonst wenige. Die omnipräsenten Experimentalrocker präsentieren nicht nur neues Material exklusiv bei uns im Heimathafen Neukölln, sondern Bassist Ryan Mahan widmet sich in einem Talk auch noch Themen abseits der Bühne. Und sogar einen Workshop für unsere Nachwuchs-Talente wird es von Seiten der Band geben. Das Ungewöhnliche verkommt zur Regel. Und genau das war bei Algiers schon immer der Fall. In Vorbereitung auf ihren Berlin-Besuch haben wir Schlagzeuger Matthew Tong einmal gebeten, seine ganz persönliche Playlist vorzubereiten. Es geht um New York, Gentrifizierung und damit auch wieder Berlin. Doch lesen und hören sie selbst.

„Ich habe darüber nachgedacht, wie es wohl wäre in New York City zu leben, weil ich das meist tue wann immer ich von einer Tour zurückkomme. Es gibt diesen unglaublich präzisen Hal Ashby Film aus dem Jahr 1970, „Der Hausbesitzer“, welcher vermutlich der erste Film war, der sich explizit mit dem Thema Gentrifizierung auseinandergesetzt hat. Er ist lustig, traurig und extrem treffsicher. Daher habe ich eine Playlist rund um das „Love Theme“ von Al Kooper aus diesem Film gebaut. Gentrifizierung ist eine von nur unzähligen apokalyptischen Tentaklen, welche die Welt aktuell im Griff haben. Daher gibt es ein paart härtere Songs in der Liste, aber ich habe versucht, diese mit Françoise Hardy und Roxy Music auszubalancieren.“

Im Rahmen von Pop-Kultur treten Algiers live am 2.9. im Heimathafen Neukölln auf und präsentieren dabei erstmals neues Material. Bereits einen Tag vorher spricht Bassist Ryan Mahan zusammen mit Journalist Josh Hall über Horror und Noise als Fortsetzung kolonialistischen Schweigens im Passage Kino. Tickets für beide Veranstaltungen gibt es im Pop-Kultur Berlin Ticket-Shop.


Interview mit A-Wa: »Unsere Eltern ahnten nie, wie groß unsere Träume waren«

Foto: Hassan Hajjaj

Die Schwestern Tair, Liron und Tagel Haim haben als A-Wa den ersten arabischen Nummer-eins-Hit in Israel gelandet und kommen nun mit neuem Material zu Pop-Kultur. Ein Gespräch über eine ungewöhnliche Tradition des Remixes. Von Thomas Vorreyer

»Musik war wie ein Spiel für uns. Durch sie konnten wir die Welt, die um uns herum nicht existierte, selbst erschaffen.« Liron Haim erinnert sich an ihre Kindheit in Shaharut. Eine einzige Straße führt in das kleine Dorf hoch über der Arava-Senke. Haims Eltern, naturliebende Pioniere aus der Großstadt, hatten die Siedlung im kargen Süden Israels Mitte der 80er Jahre mit gegründet. Doch ihre Töchter sollte es schon bald wieder in die Welt ziehen. »Unsere Eltern ahnten nie, wie groß unsere Träume waren«, sagt Tagel Haim, Lirons jüngere Schwester.

Gemeinsam mit der dritten und ältesten Schwester, Tair, bilden sie eine Band. A-Wa heißt die und »Habib Galbi« ihr bislang größter Hit. Vier Millionen Klicks auf YouTube, begeisterte Kommentare aus dem gesamten arabischen Raum, Platz eins in den israelischen Singlecharts—dank einer Mischung aus traditioneller und gegenwärtiger Musik und auch dank des arabischen Textes. Das war vorher noch niemanden gelungen. Doch die Geschichte hinter diesem Hit erzählt ebenso viel von der Segregation der Völker wie der Geschlechter.

Die Tradition wohnt dabei in Großmutters guter Stube. Die Haims stammen von Jemeniten ab. Im Jemen hatte es über Jahrhunderte eine große jüdische Gemeinde gegeben. Schon vor der Unabhängigkeit Israels 1948 kommt es zu Pogromen, im Verlauf des Palästinakrieges verschärft sich die Situation dann so sehr, dass bis 1950 fast 50.000 Juden überwiegend per Flugzeug evakuiert werden. »Unsere Großmutter kam damals mit 13 Jahren nach Israel«, berichtet Liron. »Die Heirat mit unserem Großvater fand unterwegs statt. Hebräisch sprach sie nicht, denn das war im Jemen den Männern vorbehalten.« Oma Haim versucht sich schnellstmöglich zu integrieren und versteckte deshalb jahrelang ihre arabisch-jeminitische Kultur. Mit ihren Enkeln spricht sie Hebräisch. Doch sie singt ihnen auch die Lieder ihrer Kindheit vor. Erfreulicherweise.

Es gehört zu den Riten der Jemenitinnen, dass sie bei der Hausarbeit singen. Einst, im Jemen, verbrachten sie das Gros des Tages aufgrund strikter religiöser Regeln getrennt von ihren Männern, aber in Gesellschaft mit anderen Frauen. »Die Verbindung der Jüdinnen zu den Araberinnen war größer als zu ihren Partnern«, fasst es Liron zusammen. Während die Frauen sich also um Haushalt und Kinder kümmerten, stimmten sie arabische Lieder an und entflohen dabei dem Alltag, so Liron: »Der Gesang war die einzige Möglichkeit der Frauen, ihre Gefühle offen auszudrücken.« In »Habib Galbi« heißt es etwa: »Liebe meines Herzen, meiner Augen/ Ein Rätsel ist mir, wer dich gegen mich aufgebracht hat.« Aber der Gesang sei oftmals auch Spiegelbild ihrer Hoffnungen gewesen. Im erfolgreichen Musikvideo zur Single versuchen A-Wa, diese Träume zu erfüllen.

Das Trio mimt drei Frauen, die in der Wüste die Hausarbeit eines Patriarchen erledigen. Bis sie schließlich in einem Jeep und in leuchtend pinken Galabias, den traditionellen Kleidern der Region, entfliehen. »Den Frauen, die wir in unserem Video spielen, gibt niemand ihre Freiheit. Sie nehmen sie sich einfach«, umschreibt es Liron.

»Pink bildet den größtmöglichen Kontrast zur Wüste und ist die weiblichste Farbe, die wir uns vorstellen konnten: eine Farbe der Freiheit und des Optimismus.«

Und in Pink schaffen sich A-wa eine neue Welt.

Dass es Lieder wie »Habib Galbi« sind, mit denen A-Wa bekannt geworden sind, liegt auch an Tomer Yosef von der Band Balkan Beat Box. Der Produzent ist ebenfalls Jeminit und entdeckt die Schwestern über YouTube, wo sie Gesangsvideos hochgeladen hatten. Auf Englisch, auf Hebräisch und Arabisch. „Tomer meinte: Wisst ihr, ihr klingt toll auf Englisch und Hebräisch, aber da gibt es immer diesen jeminitischen Anklang“, erinnert sich Liron. „Warum geht ihr dem nicht ganz nach?“

A-Wa verbinden das Alte mit dem Neuem

Gesagt, getan. Gemeinsam nimmt man zwölf jemenitisch-arabische Klassiker für ein erstes Album auf. Die dreistimmig vorgetragene Folklore wird unterlegt mit Bandsound und Beat. Letzterer orientiert sich an unter anderem an HipHop und Reggae, jenen Sounds, mit denen die Haims in den 90ern von MTV beschallt wurden. Das passt wohl auch deshalb so gut zusammen, weil das jemenitische Liedgut ein Vorläufer der heutigen Remix-Culture ist – mündlich weitergegeben und wandelbar, wie Tagel berichtet: »Jede Frau kann und konnte Zeilen hinzufügen oder wegnehmen, weshalb es sehr viele unterschiedliche Varianten einzelner Lieder gibt.« Die Haims setzen diese Tradition nun selbstbewusst fort.

In angespannten Zeiten wie diesen, gelingt es A-Wa dabei jüdische Israelis und Araber gleichermaßen anzusprechen. Bei ihrem ersten Konzert in Berlin, im letzten Jahr im Lido, sangen Israelis, Libanesen, Syrer die Zeilen mit, Amerikaner und Deutsche tanzten ausgelassen mit ihnen. Und hier in Deutschland stand eine jemenitische Sängerin bereits schon einmal an der Spitze der Charts. Weltstar Ofra Haza war das, 1988, mit dem Song „Im Nin’alu“, der allerdings auf einem alten hebräischen Gedicht basiert. »Haza hat viele Türen geöffnet«, findet Tagel. »Noch bevor es YouTube gab, hat sie jemenitische Musik bekannt gemacht.« Während auf Hazas Erfolgssingle aber noch das Etikett »World Music« abgedruckt wurde, kann die heutige Generation über solche Klischeebegriffe bestenfalls nur lachen.

Ihr in Israel bereits lange erhältliches Debütalbum ist in Mitteleuropa bislang noch nicht erschienen. Dafür haben A-wa in der Zwischenzeit an neuen, dieses Mal selbst geschriebenen Liedern gearbeitet. Sie bedienen sich gleichermaßen der arabischen, englischen und hebräischen Sprache und werden bei Pop-Kultur erstmals live hierzulande zu hören sein. »Das Alte mit etwas Neuem und Eigenem zu verbinden, das hat in Israel Tradition«, sagt Liron.

Ihre Großmutter wird auch das sicherlich freuen. Seit dem Erfolg ihrer Enkeln spricht sie plötzlich wieder munter Arabisch und erinnert sich an die Zeiten im Jemen. Ihre alte Welt scheint wieder zu ihr zurückgekommen.

A-Wa performen bei Pop-Kultur live am 1.9. im Heimathafen Neukölln. Tickets und weitere Informationen gibt finder ihr hier.


Bitte modulieren Sie: Finales Line-Up und neuer Rabatt

PK - 20percent_Off

Eins, zwei … Oh, hallo! … Moment … Wir sind gleich so weit … 13, 14 … 14! Nur noch 14 Tage bis Pop-Kultur, liebe Leserinnen und Leser!

Es sind nur noch zwei Wochen bis zu der nächsten Ausgabe von Pop-Kultur, die am Mittwoch, dem 31. August beginnt. Gut, am Vorabend veranstalten wir bereits ein nicht ganz so kleines Konzert mit Mogwai im Admiralspalast (wir informierten Sie dazu bereits), aber damit wären wir schon direkt bei einem ganz alltäglichen Problem, welches junge Festivalenthusiastinnen genauso betrifft wie alte Hasen: die Qual der Wahl. Genau, wen soll man sich wo wann angucken, wenn es doch so viele Shows gibt?

Bei Pop-Kultur haben wir deshalb wieder unser bewegungsförderndes Modulsystem am Start. Heißt: Sie können sich Ihr Festivalprogramm individuell selbst zusammenstellen, um so viel wie möglich Unterschiedliches von Pop-Kultur zu erleben, durch den Bezirk Neukölln zu streunern, tanzen, hören – und zahlen dabei auch nur für die Sachen, die Sie wirklich sehen wollen.

Der magisch düstere Altenative Pop von Cat’s Eyes im Heimathafen z.B. oder das sonnige DJ-Set von Metronomy Mastermind Joe Mount im Huxley’s Neue Welt. Und manche von Ihnen mögen es gern schwitziger und moshen zu New Yorks dreckigstem Punk-Export Show Me The Body im Keller oder euphorisieren sich zu ABRA’s heißen R&B-Vibes im SchwuZ. Und das arabischsprachige, iraelische Pop-Trio A-Wa haben wir hier noch gar nicht erwähnt, von der türkischen Legende Selda Bağcan ganz zu schweigen. Sie merken schon, da geht einiges. Aber natürlich, manch einer muss am Mittwochabend vielleicht früher weg als an einem Freitag. Wir haben Verständnis dafür und auch hochwertige Tipps zusammengetragen von Expertinnen und Experten wie DJ Phono, Robert Stadlober oder Sonja Eismann. Deren Programmfahrpläne finden sie unter der Reihe »How to Pop-Kultur«.

Neugierde wird belohnt: Ab drei Tickets gibt es einen Gesamtrabatt von 10%, bei fünf sogar 20% in unserem Ticketshop.

Und da haben wir es uns auch nicht nehmen lassen, das Festival noch weiter auszubauen: Simi Will bringt ihre legendäre Kiez-Kneipen-Talkshow für eine einmalige Sondersendung ins Prachtwerk mit den Gästen Christian Brandes (»Schlecky Silberstein«) und Eva Löbau (»Tatort«). Die talentierte israelische Newcomerin Noga Erez ergänzt außerdem das SchwuZ Line-Up am ersten Abend. Die angehenden Broadcast-Thronfolger von Virginia Wing sind der formidable Ersatz für die leider verhinderten No Joy, Jenni Zylka spricht mit Jens Balzer über Pop und beyond. Roosevelt spielt nun nicht nur live, sondern entführt mit einem DJ Set auch in seine ganz eigene Disco. Und Phil Collins präsentiert seinen Film »Tomorrow Is Always Too Long« im Passage Kino. Wissen Sie Bescheid!

Neu dabei: Simi Will, Virginia Wing, DJ Lobotomy

Allerhand, allerhand. Pop-Kultur in allen Facetten und für Sie bereits perfekt vormoduliert. Nun sind Sie dran: Modulieren Sie mit, kombinieren Sie und stellen Sie sich so ihren eigenen Fahrplan zusammen und dann sehen wir uns in zwei Wochen.

Pop-Kultur Go – Catch ‚Em All!

 


How to Pop-Kultur mit … Chris Köver

Chris Köver

So langsam rückt Pop-Kultur 2016 ja in spürbare Nähe und jeder von euch sollte sich inzwischen mit unserem Modulplan auseinandergesetzt haben. Chris Köver hat genau das getan und sich einen Kopf gemacht. Die Mitbegründerin des Missy Mazines schreibt inzwischen für WIRED Germany und ist quasi zu gleichen Teilen Nerd und Feministin, d.h. bei WIRED geht es in ihren Artikel genauso um Feminismus, wie bei Missy um Tech-Themen. Na ja, und irgendwie umweht Chris Kövers Plan für den 1. September ebenfalls diesen Bereich, weshalb wir euch an dieser Stelle mit dem neusten „How to Pop-Kultur“ versorgen.

Am Donnerstag geh ich erst mal zum Talk von Fatima Al Qadiri. Habe schon ihre Global .Wav Kolumnen im DIS magazine gerne gelesen und wenn eine arabische Künstlerin ein Album über Polizeigewalt in den USA macht, dann will ich hören, was sie dazu zu sagen hat.

Danach freue ich mich schon tierisch auf Skinny Girl Diet. Habe vor einem Jahr in einem britischen Fanzine das erste mal von der Band gelesen und war sofort verknallt. Postpunks feministische Töchter, will mehr davon.

Wenn die Energie noch reicht, geht’s weiter zu Tellavision, Fee Kuertens Soloprojekt. In Hamburg habe ich einmal miterlebt, wie sie bei einem Konzert im Plattenladen Hanseplatte mit irgendwelchen selbstgehackten Geräten das Publikum regiert hat. Das hat mich extrem beeindruckt. Danach bin ich wahrscheinlich glücklich, betrunken und müde und schleppe mich Heim, weil am nächsten Tag wieder irgendwelche Texte geschrieben werden müssen.

Wer sich den Pop-Kultur Plan von Chris Köver selber zusammenstellen möchte, der bekommt mit dem »Wahl-Abo« einen Rabatt von 10%. Und ab 5 Tickets gibt es sogar ganze 20% Rabatt.


Lieblingslieder von The KVB: Exklusive Pop-Kultur Playlist

THE KVB

Die Vielschichtigkeit unsere Pop-Kultur Module ist etwas, das uns enorm wichtig ist. Nehmen wir doch einfach mal den 2. September Abends im Huxleys Neue Welt. Der unkaputtbare Thurston Moore kommt vorbei mit seiner Band und präsentiert noisige Gitarrenriffs während uns davor Zola Jesus in ihre synthetischen Klangwelten entfühen wird. Und ganz zu Beginn des Abends spielen The KVB zum dunklen Schwelgen auf.

Nicholas Wood und Kat Day sind definitiv von der produktiveren Sorte. Seit ihrer Gründing im Jahr 2010 haben die beiden im Schnitt ein Album pro Jahr aufgenommen und präsentieren darauf einen magisch düsteren Mix aus Shoegaze, Industrial, Krautrock und Electronica. Das Resultat klingt dann wie ein irgendwie bedrohlicher, aber doch angenehmer Albtraum und wir können es kaum erwarten, diesen live bei Pop-Kultur 2016 zu hören.

Für den Spotify-Account von Pop-Kultur haben THE KVB eine exklusive Playlist kompiliert mit Favoriten aus dem laufenden Jahr, aber auch Songs mit Berlin-Bezug. Eine durchaus düstere Auswahl. Warum sind wir nicht überrascht?

THE KVB spielen live am 2.9. im Huxleys Neue Welt. Tickets für den Auftritt gibt es hier. Wer drei oder mehr Module für Pop-Kultur bucht, bekommt einen 10%igen Rabatt. Einfach »Wahl-Abo« im Shop auswählen und los geht’s.